Posttraumatische
Belastungsstörungen
(PTBS, PTSD):
Psychotraumatische
Störungen „entstehen immer als direkte Folge der akuten schweren Belastung
... Das belastende Ereignis oder die andauernde, unangenehme Situation
sind der primäre und ausschlaggebende Kausalfaktor, und die Störung wäre
ohne seine Einwirkung nicht entstanden” (ICD-10).
Die Symptome von PTBS wurden und werden immer noch mißverstanden
oder gar nicht diagnostiziert. Es gibt Schätzungen, daß bis zu 10% der
Bevölkerung (diese Zahl ist aus den USA) einmal im Leben unter PTBS leiden.
Bei manchen verschwinden die Symptome von selber im Verlauf der Zeit, bei
anderen bleiben sie über viele Jahre erhalten. Spätestens dann ist eine
fachmännische Hilfe durch einen Psychologischen Psychotherapeuten oder einen
Psychiater erforderlich.
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•Zentrales Gefühl ist die
Hilflosigkeit (nicht: Streß, Angst, Trauer) |
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•Selbstvertrauen und
Vertrauen werden erschüttert
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•Intrusionen:
sich aufdrängende, belastende Traumaerinnerungen in Form von Bildern,
Empfindungen, Flashbacks und Alpträumen: plötzliche und 'lebendige'
Erinnerungen, die 'mich überwältigen'.
•Vermeidung
von Orten, Tätigkeiten, Stichworten, die etwas mit dem Ereignis zu tun
haben:
Vermeidung von Gedanken, Gefühlen, oder Gesprächen, die das
Trauma zum Thema haben
Vermeidung von Tätigkeiten, Orten oder Menschen, die an das
Trauma erinnern
Die Unfähigkeit, sich an wichtige Details der Situation zu
erinnern.
Die Unfähigkeit, Trauer, Verlust oder
Ärger während des traumatisierenden Ereignisses bewirkt, daß das Trauma
auch weiterhin nachwirkt, ohne daß das dem Opfer bewußt wäre. Depression
und sogar Schuldgefühle (weil man z.B. als einziger einen Unfall überlebt
hat) sind oft die Folgen.
Numbing (emotionale
Taubheit): Enge emotionale Bindungen mit Familie,
Freunden und Kollegen werden vermieden. Die Gefühle sind allgemein
vermindert, eingeschränkt, allenfalls werden routinemäßige und
'mechanische' Aktivitäten zu Ende geführt.
•Hyperarousal:
Symptome der Übererregung: z.B. Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit,
erhöhte Reizbarkeit, mangelnde Affektintoleranz
Schwierigkeiten einzuschlafen
Irritierbarkeit oder Ausbrüche von Ärger
Konzentrationsschwierigkeiten
Hypervigilanz (erhöhte Aufmerksamkeit)
Erhöhte Schreckreaktion (startle response)
Man lebt so, als ob man immer noch aktuell durch das
traumatisierende Ereignis bedroht würde. Man wird dadurch irritierbar oder
'explosiv', auch wenn man gar nicht provoziert wurde.
Viele Opfer versuchen sich selber zu 'behandeln' , indem sie
ihre Einsamkeit und ihre Panikattacken mit Alkohol oder anderen Drogen
bekämpfen.
Dissoziationen: Das Ereignis und das oder die dazugehörigen Gefühle
werden voneinander gespalten
Diese Symptomatik kann
unmittelbar oder auch mit z.T.
jahre- bzw. jahrzehntelanger Verzögerung nach dem traumatischen Ereignis
auftreten!
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Apersonale Traumatisierungen
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sind Traumatisierungen durch z.B.
Unfälle, Naturkatastrophen u.ä. (z.B. Erdbeben)
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Personale Traumatisierungen
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sind Traumatisierungen durch
körperliche und sexualisierte Gewalt (z.B. Vergewaltigung, Überfall). Sie haben meist intensive psychische
Beeinträchtigungen zur Folge.
Behandlung
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Verhaltenstherapie: Hier versucht man die
schmerzhaften und intrusiven Verhaltens- und Denkmuster zu verändern. Dazu
setzt man Entspannungstechniken und Expositionstechniken ein.
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Psychodynamische Psychotherapie: Hier versucht man
- neben der Vermittlung von Bewältigungsstrategien, Entspannungstechniken
und der Aktivierung von Ressourcen - die persönlichen Werte eines Menschen
zu ergründen und festzustellen, wie Verhalten und Erleben während des
traumatisierenden Erlebnisses diese beeinträchtigt hat.
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Medikamentöse Therapie: Hier versucht man z.B.
durch den Einsatz von Antidepressiva oder Beruhigungsmitteln die
belastenden Auswirkungen des PTBS zu mindern.
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Dies sind die Folien eines Vortrags, den ich bei der
Feuerwehr in Hürth gehalten habe: Vortrag
Psychotraumatologie
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